Donnerstag, 30. Januar 2025
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Historie

Die Gemeinde Pischelsdorf liegt im Enknachtal, in der Mitte des Bezirkes Braunau. Schon in der Keltenzeit war das Tal besiedelt. Auch die Römer waren hier durchgezogen und hinterließen Streufunde. In der Völkerwanderungszeit ließen sich die Bajuwaren vor allem an den Flüssen, so auch an der Enknach nieder. Schon in den Anfängen der Christianisierung, 739, wurde eine Kirche an der Enknach gegründet. Sie wurde 803 dem Bischof von Passau geschenkt, daher entstand der Ortsname Pischelsdorf (Dorf des Bischofs). Die Kirche ist ein mächtiger, spätgotischer Bau mit barocker Einrichtung.

Zwei schreckliche Brandkatastrophen legten den Ort in Schutt und Asche. Der erste Großbrand in Pischelsdorf, von dem wir aus verlässlichen Quellen wissen, war 1504, der Zweite weitaus schlimmere war 1837. Im wohlhabenden Pfarrort war wurden nicht nur 21 Gebäude durch den Brand zerstört, auch die Kirche, die Anna Kapelle (heute Leichenhalle) und der Pfarrhof lagen am Abend
dieses Tages in rauchenden Trümmern.
Erst 1841 wurde die Kirche und der Pfarrhof wieder hergestellt. Fünf Jahre nach dem Brand waren alle Gebäude wieder aufgebaut.

Um solche folgenschwere Brandkatastrophen zukünftig zu vermeiden, entschied man sich am 15. Dez. 1895 eine Feuerwehr in Pischelsdorf, unter Bürgermeister Anton Hötzenauer, „Wernzl“ in Ottendorf, zu gründen. Bei der Gründungsversammlung im heutigen Gasthaus Bleierer nahmen 27 Männer teil und wählten folgende Funktionäre:
Obmann: Josef Gann, „Bogenhuber“ in Pischelsdorf
Stellvertreter: Michael Fellner, Wirt des heutigen Gasthauses Bleierer
Kassier: Johann Burger, Wirt des heutigen Gasthauses Bachleitner
Schriftführer: Alexander Jäger, Lehrer

Das erste Feuerwehrdepot in Pischelsdorf (heute Wartehäuschen am Pendlerparkplatz). Vor dem Eingang war ein hölzerner Schlauchturm angebaut.

 

Meilensteine (ein Auszug aus der Pischelsdorfer Feuerwehrchronik):

1897: soll die erste Pischelsdorfer Fahrspritze angekauft werden
1901: wurde die erste Fahne angekauft
1909: wurde eine Feuerwehrspritze für Löschzug Wagenham angeschafft
1923: fasste die FF Pischelsdorf insgesamt sieben Löschzüge
1925: standen den sieben Löschzügen sieben Löschmaschinen mit Saugwerk, zwei   Löschmaschinen ohne Saugwerk und 700 Meter Schläuche zur Verfügung
1929: zählte die Wehr 142 aktive und 91 unterstützende Mitglieder und war nunmehr auf acht Löschzüge angewachsen: Pischelsdorf – 26 aktive Mitglieder, Schmidham – 17, Wagenham – 15, Landerting – 12, Hart – 19, Großgollern – 17, Dessenhausen – 16, Schwarzgröben – 20. Außerdem wurden eine Motorspritze der Fa. Gugg - Type II und 300m Hochdruckschläuche angekauft, dazu ein Rüstwagen für Pferdegespann.
1932: erfolgte die Trennung der Gemeinde- Feuerwehr Pischelsdorf. Die Feuerwehr Pischelsdorf war in den vergangenen Jahren zu einer der stärksten und bestausgebildetsten Wehren des Bezirkes angewachsen – über 200 aktive und unterstützende Mitglieder gehörten ihr an. Am 17. Mai 1932 traten nun die Löschzüge Wagenham, Dessenhausen und Landerting, am 5. Juni die Löschzüge Hart und Großgollern aus und gründeten die Feuerwehren Wagenham und Hart.
1938: Am 31. Juli wurden die drei Feuerwehren wieder zusammengelegt. Die NSDAP hob die Dreiteilung auf und dies musste zur Kenntnis genommen werden. Die Funktionäre wurden nicht mehr gewählt, sondern ernannt und bestellt.
1946: Am 21. April bestand die Wehr aus 147 aktiven Mitgliedern in neun Löschzügen.
1949: Bei der Vollversammlung am 26.Dezember 1949 wurde die Feuerwehr erneut geteilt. Pischelsdorf, Hart und Wagenham waren nun wieder drei selbstständige Feuerwehren. Der Kassastand wurde aufgeteilt und somit erhielt jede Wehr 380,- Schilling.
1957: wurde ein neues KLF, ein VW Kombi von Fa. Rosenbauer, um 55.000 Schilling angekauft.
1962: Mit 11. Februar 1962 zählte die Feuerwehr Pischelsdorf 111 aktive Mitglieder, war in vier Löschgruppen eingeteilt und besaß an Geräten ein Auto, drei Motorspritzen, eine Handdruckspritze und dazu ca. 1000m B- und C-Schläuche. Am 28. Oktober 1962 fand in Schmidham die Weihe der neu erbauten Feuerwehrzeugstätte statt.
1975: Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums wurde der Feuerwehr vom Gemeinderat als Geburtstagsgeschenk ein neues Löschfahrzeug, ein Landrover, angekauft.
1985: wurde das heutige Feuerwehrzeughaus mit ca.1200 eigenwillig geleisteten Arbeitsstunden errichtet:
1987: Ein TLF A-2000 wurde angekauft
1999: Ein KLF wurde angekauft
2001: wurde das Feuerwehrmuseum mit dem ältesten noch vorhandenen Fahrzeug der Feuerwehr Pischelsdorf errichtet
2005: Zum 110. Gründungsjubiläum wurde die Außenfassade das Feuerwehrzeughauses restauriert und neu gestaltet.
2014: Mit Einführung der neuen FW- Verwaltungssoftware wurde unser Feuerwehrzeughaus (technisch) modernisiert.
2016: wurde der Dachstuhl des Schmidhamer Feuerwehrzeughauses restauriert. In diesem Zuge wurde eine Decke eingezogen, welcher als Gemeinschaftsraum nach Übungen u. ä. fungiert.
2017: wurde ein KDO- F angekauft und in den Dienst gestellt. Außerdem erfolgte die Ausschreibung für ein neues TLF A- 2000, welches das Fahrzeug aus dem Jahr 1987 ersetzen soll